Sonntag, 6. Mai 2018

Die Krone des Königs


Am 12. Juli hatte ich galaktischen Geburtstag. Das ist der Tag, an dem sich im Tzolkin, dem heiligen Kalender der Mayas,  die Energien des Tages meiner Geburt wiederholen. Der Takt ist anders als in unserem gebräuchlichen gregorianischen Kalender. 

Der Mensch hat alle  260 Tage Geburtstag im Maya-Kalender und nicht wie im gregorianischen
alle 365 Tage und immer am selben Datum (Tag, Monat), sondern es ist immer in einem Zeitraum von 260 Tage seit deiner Geburt - ohne Schaltjahr oder anderen Manipulationen  wie im gregorianischen Wirtschaftskalender. 
(Quelle: www.indalosia.de

Meine Geburtsprägung im Maya-Kalender ist Chicchan 2, so wie ich laut gregorianischem Kalender Wassermann und im chinesischen Horoskop Drache bin. Chicchan, die rote Schlange, ist die Weisheit des Körpers, ist Kreativität, Lust auf und am Leben, sie ist die Lebenskraft und die Kraft des Überlebens. Der Ton 2 ist der lunare Ton der Herausforderung, das Lernen durch Beziehungen und die Kraft zum Wachstum. 
 
An meinen galaktischen Geburtstagen lege ich seit einiger Zeit jedesmal ein keltisches Kreuz mit meinen Tarotkarten, als Orakel für den kommenden Lebensabschnitt und es ist interessant, im Nachhinein zu sehen, was ich jeweils gelegt hatte und was dann geschehen ist. D. und Michel z.B. wurden unmissverständlich angekündigt, obwohl nichts im Außen auf sie hindeutete. Ich halte die keltischen Kreuze in meinem Tagebuch fest. 

Das Kreuz vom 12. Juli nun steht sehr im Zeichen meines inneren Mannes, männlicher Kraft, die sich vollkommen ins Ganze einfügt. Ja, jetzt, wo ich auf es schaue, wie es vor mir auf dem Tisch liegt, kommt es mir so vor, als sei alles schon in perfekter Ordnung, nur ich meine noch, nach etwas suchen zu müssen - was schon da ist. Ich bin noch in einer Täuschung gefangen, oder nicht gefangen, sondern befindlich. Die Legung sagt auch: „Sei gelassen, lasse alles - wenn Du diesen Prozess noch brauchst, dann nimm ihn hin. Mach‘ dir keinen Stress. Verurteile dich nicht.“ 

… - … Hm. … - … 

D. hat in unseren Ferien mein Manuskript gelesen. U.a. sagte er, ich sei noch im Wald und er habe ihn durchquert. Ich wollte ihm antworten, dass er meiner Meinung nach seine inneren Wälder noch garnicht betreten hat. Aber vielleicht hat er ja recht. Jedenfalls antwortete ich nichts und wenn er das so sieht, wie er sagt, dann nehme ich das einfach mal an, ohne es gleich wieder abzuweisen. Mag sein, dass er bezüglich mancher seiner Themen in seinen eigenen inneren Wäldern noch einiges finden kann, aber in Bezug auf ihn und mich mag er seinen Wald erkundet haben. Nur ich steh‘ im Wald und sehe ihn sprichwörtlich vor lauter Bäumen nicht, habe das Offensichtliche vor Augen und begreife es (noch) nicht. Weil es immer anders war oder weil ich etwas anderes geglaubt habe. Weil ich etwas Bestimmtes erwarte, starre ich auf eine Stelle: Da müsste es doch gleich so kommen, wie ich es kenne, und ich sehe nicht, was wirklich um mich ist. 

Weil ich immer nur das gesehen habe, was ich geglaubt habe. Jetzt kommen andere Menschen daher und öffnen mir die Augen für neue Wahrheiten, für die Wahrheit, die ich bisher nicht sehen konnte. 

 

Oder die Erkenntnisse steigen aus mir selbst auf. An meinem galaktischen Chicchan –Geburtstag zog ich auch eine Engel-Karte zur Unterstützung für mein neues Lebensjahr. 

Bild von hier:
https://heilerinengeltiertherapie.wordpress.com/tag/engelkarten/
Es war Shushienae, der Engel der Reinheit (aus dem Kartendeck: „Engel – Himmlische Helfer“von Kimberly Marooney). Die Karte zeigt ein Bild mit drei Personen: Ein Engel in grünem Kleid und zwei Menschen, zwei Frauen, dachte ich auf den ersten Blick, eine in blauem Kleid und eine weißgekleidete, die in einem Arm einen grünen Zweig hält und in der anderen Hand ein Öllämpchen und ganz versunken ist in den Anblick seines Lichtchens. Die drei sitzen ganz nah beieinander und der Engel hält eine Krone in einer Hand, die auf seinem Schoß liegt. Die blaugekleidete Gestalt spielt auf einer kleinen Harfe. In mein Tagebuch habe ich geschrieben: „Ich glaube, sie warten auf den König, um ihn zu krönen. Wo ist er?“ 

Ich ließ die Karte den ganzen Tag auf dem Küchentisch liegen und betrachtete sie hin und wieder. Nach Stunden entdeckte ich, dass die Gestalt in dem blauen Kleid einen Adamsapfel hat. Ist das ein Mann? Dann sah ich auch, dass der Engel seine freie Hand auf ihrer Schulter liegen hat. Beide, der Engel und der Mann(?!) schauen auf die Frau, geduldig und als würden sie das schon sehr lange tun. Der Engel scheint ein bisschen traurig zu sein: „Wann siehst du uns endlich?“ Und der Blaugekleidete spielt voller Hingabe die Harfe, sehnsüchtig, als wolle er mehr tun, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen, kann aber nicht, als seien ihm die Hände gebunden. Und sie sind ihm gebunden! Eine Kette liegt um seine Handgelenke, das erkannte ich noch eine Weile später! 

Was hat das zu bedeuten? Dass der Königssohn längst da ist, der junge König? In Begleitung und Obhut eines Engels. Vom Himmel gesandt. 

Er ist schon so lange da, dass der Engel ihm die Krone abgenommen hat, damit sie ihn nicht drückt, oder um sie der jungen Frau aufzusetzen, um sie zu krönen und damit die beiden zu verbinden. Die aber ist ganz fasziniert von ihrem Lämpchen und schaut garnicht auf. Vielleicht braucht der junge König aber ihre Hilfe, dass sie ihm die Fesseln abnimmt. Oder er will ihr seine Liebe schenken, kann ihr aber nicht mehr geben, als sie wahrnimmt, den leisen Klang seiner Harfe. Aber da ist soviel mehr!! Wenn sie nur aufblicken und ihn sehen würde!! Abgesehen von ihm selbst, dem liebenden, hingebungsvollen jungen König, auch noch das pralle Leben! Symbolisiert durch das grüne Kleid des Engels mit einer goldenen Schleife als Gürtel. Das Goldene ist die Erleuchtung, die Erkenntnis der Wahrheit - als Gürtel getragen ist es die Verbindung zwischen Himmel und Erde. 

… - Hm. Das, was ich in den letzten Zeilen geschrieben habe, passt sehr gut als Erläuterung meines keltischen Geburtstags-Kreuzes. So ist es also. Ich suche was und hab‘ es schon! Bzw. es ist schon da, aber ich habe es noch nicht begriffen. 

Gestern Abend, als ich das Kapitel von Hitler im Raps geschrieben hatte, ging ich nochmal ins Internet und sah nach meinen E-Mails. Es war ein Info-Schreiben für ein Familien-Aufstellungsseminar dabei. Ich las: „Es gibt nichts zu verzeihen, denn Verzeihen setzt Schuld voraus.“ Da hatte ich meinen eigenen, gerade durchlaufenen Prozess nochmal auf den Punkt gebracht! Darauf war ich selbst nicht gekommen: Es gibt keine Schuld! Als ich die Worte las, begriff ich es. 

Theoretisch „weiß“ ich das ja schon lange: Es gibt keine Schuld. Und ich habe es auch mehrfach selbst bei Familienaufstellungen empfunden und erkannt. Aber gestern Abend: Das war wie das Abfallen einer „Begriffshülle“. Ich hatte einen Begriff von etwas, aber da war eine Hülle, Wand, Trennung, Barriere drum herum, ich hatte es noch nicht be-griffen, den Begriff nicht in meinem Inneren verwandelt. 

Es gibt keine Schuld. Wir sind alle unschuldig wie die Kinder, egal, welche Lebensgeschichte wir haben, auch Adolf Hitler. Der konnte garnicht anders. Und keiner muss einem anderen etwas zuweisen. Alles, was wir wahrnehmen, ist in uns selbst.



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